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Cover Mörderische Psychospiele Leseprobe "Mörderische Psychospiele"

von Sabine Bruns

Taschenbuch, ca. 290 Seiten, ISBN: 978-3-96050-172-5

Prolog

Sobald er auf die weiße Oberfläche traf, zog sich ein Tropfen zusammen und nahm eine sternenähnliche Form an.

Das war immer so. Eine verlässliche Konstante. Egal, was der Auslöser war, egal, wie lange es dauerte: Die roten Tropfen auf den weiß glänzenden Fliesen des Küchenbodens mutierten innerhalb von Sekunden zu hellroten strahlenden Sternen.

Wahrscheinlich erzeugte das scharfe Putzmittel, mit dem sie hier täglich wischte, dieses Phänomen. Während er auf allen vieren wartete, sah er, wie in einer Slow Motion Videoaufnahme, dabei zu. Jedes Mal.

»Du hast schon wieder in die Hose gepisst!«, kreischte die Stimme über ihm, bevor mit Wucht der nächste Tritt in seinen Bauch donnerte und ihn dieses Mal mit dem Rücken gegen das Tischbein schleuderte.

Ob die Tropfen sich auch so zusammenziehen könnten, wenn der Boden nicht mit Seifenlauge gewischt werden würde?

»Du kapierst es wohl nie! Du bist dümmer als ein Kartoffelkäfer! Steh gefälligst auf!« Eisenharte Finger schlossen sich um seinen Oberarm und zerrten ihn hoch. Die strahlenden Sterne verschwanden aus seinem Sichtfeld. Er wusste, was jetzt folgen würde, und wie immer begann er, still, nur in seinem Kopf zu singen:

Lila Lola flechte den Zopf

Ritze ratze weg ist der Kopf

Lila Lola laufen im Wind

Ritze ratze blutrot ist das Kind

Lila Lola tanze mit mir

Ritze ratze Stille ist hier

1

»Da bist du ja endlich. Brauchst dich gar nicht erst hinzusetzen, wir fahren sofort los.« Kaum hatte Mark die Tür zur Redaktion geöffnet, sprang Lissy schon von ihrem Drehstuhl auf. Sie drückte ihm den Riemen seiner Fototasche, die bereits reisefertig neben dem Computer auf ihrem Schreibtisch stand, in die Hand und sortierte die Notizzettel, die als wirrer Haufen daneben lagen. »Ich erzähle dir die Einzelheiten unterwegs.«

Nicht zu fassen, die Frau. Mark warf einen kurzen Blick in das kleine Büro, in dem natürlich noch niemand saß. Die Elbe-Weser-News waren keine Tageszeitung, sondern ein Monatsmagazin. Da hatte man es morgens nicht so eilig.

Seufzend schob er sich den Gurt der Tasche über die Schulter, hob sie an und trat an die Tür, um sich gegen den Rahmen zu lehnen. Zum Glück hatte er sich seinen Kaffee bereits besorgt. Wer weiß, wann er sonst einen bekommen hätte. Er trank einen Schluck aus dem Pappbecher von der Tankstelle.

»Guten Morgen, liebste Lissy. Schön, dich zu sehen. Ja, ich finde auch, die Hitzewelle nervt allmählich, selbst um diese Zeit ist es kaum auszuhalten und natürlich darfst du meine Fototasche anfassen, ich finde es auch kein bisschen unhöflich, an die Schränke von Kollegen zu gehen.«

»Stell dich nicht so an«, murmelte Lissy.

Er leerte den Becher, zerknüllte ihn und ließ ihn neben sich in den Papierkorb fallen. »Ach, wie ich es immer wieder genieße, von einer so freundlichen, entspannten Redakteurin empfangen zu werden. Das ist tatsächlich das beste Mittel gegen Magengeschwüre, vor allem um diese Uhrzeit und bei diesen Temperaturen. Ich fahre übrigens nirgendwohin, wenn du mir nicht vorher den wirklich, wirklich wichtigen Grund nennst, der es gerechtfertigt hat, einen alten Mann um sieben Uhr aus dem Bett zu werfen.«

Sie grinste breit. »Du musst, ich bin deine Vorgesetzte.«

»Und ich bin in der Gewerkschaft.«

Lissy verdrehte die Augen, während sie die Zettel und einen Block in ihrer schwarzen, sackähnlichen Umhängetasche verschwinden ließ. »Hat dir gestern jemand was in den Wein getan?«

Mark lachte trocken. «Leider nicht, sonst würde ich jetzt noch sanft schlummern und was Nettes träumen, denn dann hätte ich das Handy garantiert nicht gehört.«

Sie drängte an ihm vorbei aus der Tür. »Komm. Ich erzähls dir auf dem Weg. Und besorg dir endlich einen vernünftigen To-go-Becher, diese Pappdinger sind der reinste Umwelthorror.«

Mark folgte ihr gemächlich und ließ den Blick über ihren Körper wandern. Sie trug zur engen Jeans nur eine dünne weiße Bluse, unter der ein BH durchschimmerte. Dafür, dass sie Sport total bescheuert fand, wie sie immer wieder betonte, war sie in der Hüfte ganz schön beweglich. Er holte sie ein und ging neben ihr weiter.

Während sie den Flur entlangliefen, beugte sie sich verschwörerisch zu ihm hinüber. »Es gibt eine Leiche.«

»Katze oder Wolf?«

»Mensch.«

»Ups! Tatsächlich? Woher weißt du das?«

Sie verdrehte die Augen. »Meine Freundin, wer denn sonst.«

Mark winkte ab. »Wie konnte ich vergessen, dass meine Kollegin und Vorgesetzte eine Spionin in der Stader Polizeiinspektion hat. Okay, also was ist es? Verkehrsunfall, natürlicher Tod einer Neunzigjährigen oder Selbstmord?«

Sie riss die Schwingtür auf und lief die drei Stufen der Außentreppe hinunter Richtung Parkplatz. »Ich weiß noch nicht, aber ...«, sie kniff die Augen zusammen, während sie in ihrer Tasche wühlte. »Mist, wo ist denn das Ding ... Ach da ...« Sie zog eine Sonnenbrille mit kreisrunden Gläsern in einem hellroten Rahmen hervor und setzte sie auf. »Aber mein Gefühl sagt mir, es ist was Großes.«

»Und wie kommt dein obergeniales Gefühl darauf?«

»Die Leiche ist ein paar Jahre alt und wurde heute zufällig entdeckt. Sie war versteckt.«

 »Wozu die Eile, wenn sie sowieso uralt ist?«

»Um noch ein paar Fotos zu kriegen, bevor sie weggeschafft wird, du Strohkopp.« Sie schloss ihren Kleinwagen auf und stieg ein. »Am besten schraubst du schon mal das Teleobjektiv auf deine Kamera und guckst, ob die Speicherkarte noch genügend Kapazität hat.«

Mark trottete um den Wagen herum und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Er quetschte die Tasche zwischen seine Füße. »Was heißt ein paar?«

Sie kämmte sich mit den Händen durch die kurzen braunen Haare, während sie einen prüfenden Blick in den Rückspiegel warf, bevor sie den Motor startete und den Rückwärtsgang einlegte, um die Parklücke zu verlassen. »Was?«

»Du sagtest, die Leiche ist schon ein paar Jahre alt.«

»Sie lag im Keller einer leer stehenden Villa, die gerade abgerissen wird. Die Tür zu dem Raum war zugemauert, deswegen hat sie jahrelang keiner gefunden.«

Sie rollte die kurze Zufahrt entlang, blinkte und bog auf die Hauptstraße ab.

»Wo?«

»Südersode. Das muss ungefähr zwanzig Kilometer Richtung Hemmoor am Kreidesee liegen. Du könntest mal eben das Navi programmieren.«

 Mark winkte ab. »Ich kenne den Weg. In dem Dorf habe ich meine halbe Kindheit verbracht.«

»Ach«, Lissy warf ihm einen Blick zu, bei dem sie die Augenbrauen so hochzog, dass sie wie Halbmonde über die Brille hinausragten, »ich dachte immer, unser Nicki kommt aus Hamburg?«

»Du sollst mich nicht so nennen, das macht mir Komplexe.«

 Lissy gluckste. »Wer mit vierzig so aussieht wie Nick Nolte mit sechzig, muss damit leben, diesen Spitznamen verpasst zu bekommen.«

Mark stöhnte. »Mein Vater war Hamburger, meine Mutter stammte aus Südersode. Ich habe als Kind fast alle Ferien in diesem Kaff auf dem Bauernhof meiner Großeltern verbracht. Welches Haus ist es?«

»Seestraße, ganz am Ende.«

Mark zog die Stirn kraus und versuchte sich zu erinnern. »Das Dorf liegt an der westlichen Seite des Sees. Es war damals so klein, dass jeder jeden kannte. Vor dem Krieg lebten da nur Bauern mit kleinen Höfen, wie meine Großeltern. Die Politik sorgte später dafür, dass die meisten aufgaben. Wer überleben wollte, war gezwungen, in Massentierhaltung zu investieren. Inzwischen sind in der Gegend nur noch ein paar industrielle Landwirtschaftsbetriebe übrig geblieben. Aber die Villa am See gehörte nie zur Dorfgemeinschaft.«

»Warum nicht?«

»Alter Landadel. Sie hatten nur ein Kind, eine Tochter, und die trug die Nase noch höher als ihre Eltern. Keiner im Dorf hatte mit denen was zu tun.«

»War die Tochter in deinem Alter?«

»Nein, mindestens zehn Jahre älter.«

Mark öffnete die Fototasche, kontrollierte den Akkustand seiner Kamera und legte eine leere Speicherkarte ein. Dann fummelte er an der Klimaanlage herum. Lissy patschte ihm auf die Hand. »Finger weg. Das ist mein Auto.«

»Und es ist warm.« Mark seufzte. »Wieso hat Hellmann plötzlich Interesse an so was? Eine Leiche bringt doch keine neuen Werbekunden.«

Stille. Lissy sah konzentriert auf die Straße. Mark stutzte. »Sag nicht, der Boss weiß nichts von unserer Exkursion.«

»Es war noch zu früh. Er war noch nicht im Büro, also konnte ich es noch nicht erzählen.«

»Fuck, Lissy! Du hast mich so früh aus dem Bett geschmissen ohne Auftrag vom Boss? Wir kriegen den Anschiss des Jahrhunderts!«

Sie stöhnte genervt. »Wenn, dann kriege ich den Anschiss des Jahrhunderts, denn ich bin die Redakteurin und habe die Entscheidung getroffen, dorthin zu fahren. Stell dich nicht so an, er wird schon einverstanden sein.«

Stöhnend lehnte Mark sich zurück und schloss die Augen. »Was habe ich in meinem letzten Leben verbrochen ...«

Lissy gluckste. »... dass du die netteste stellvertretende Chefredakteurin aller Zeitschriften Norddeutschlands abbekommen hast?«

Mark brummte nur. Eine Antwort lohnte sich nicht. Lissy war eine dieser Frauen, die immer das letzte Wort haben mussten.

Knappe vierzig Minuten später betätigte sie den Blinker und sie bogen von der Bundesstraße ab.

»Meine Güte, das ist ja hier seit dem Krieg nicht geteert worden«, murmelte Lissy, als sie dem fünften Schlagloch auf der kurvigen Straße auswich.

Mark sah aus dem Fenster. Die alten Bauernhäuser des Dorfes wirkten zu einem großen Teil heruntergekommen. Es handelte sich um diese typischen Fachwerkhäuser mit tief herabgezogenen Dächern, wie man sie auch am Elbedeich oder im Alten Land häufig sah. Einige waren noch mit Reet gedeckt und vermittelten den Eindruck, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Die Holzbalken hatte man weiß gestrichen, sodass sie sich vom roten Mauerwerk abhoben. Einige andere Dächer trugen inzwischen Dachziegel, aber die meisten zierten billige Wellblechplatten.

Sieh an, den »Alten Krug«, die Kneipe im Zentrum gegenüber des kleinen Ladens und der Bushaltestelle, gab es noch.

Sie fuhren am Haus seiner Großeltern vorbei. Es war nach deren Tod verkauft worden. Die neuen Besitzer hatten nicht viel daran verändert, aber es wirkte gepflegt. Der Acker neben dem Hof war jetzt eine Wiese und Ponys grasten darauf. Wegen der lang anhaltenden Dürre dieses Sommers sah das Gras jedoch eher ungesund gelb als grün aus.

Er zeigte nach vorne. »Hinter dem kleinen Birkenwald rechts, dann fahren wir direkt auf das Haus zu, wenn ich mich richtig erinnere. Es hat ein riesiges, an den See angrenzendes Grundstück.«

Lissy bremste und bog in die schmale Zufahrt ab. Ein verrostetes, schiefes Straßenschild war kaum noch lesbar.

Nach zwei engen Kurven fuhren sie auf das imposante zweistöckige Gebäude zu, das jedoch bereits zur Hälfte abgerissen war. Der einstmals parkähnlich angelegte Garten war so dicht mit Bäumen und Büschen zugewachsen, dass man den See dahinter nicht mehr sehen konnte. Ein Abrissbagger stand still und vor einem Bauwagen saßen mehrere Arbeiter auf klapprigen Stühlen im Schatten. Sie tranken Kaffee und sahen ihnen gelangweilt entgegen.

Lissy parkte das Auto und sie stiegen aus.

Mark fluchte, als ihn die Hitze empfing. Dabei war es noch nicht mal zehn Uhr.

»Moin.«

»Moin«, brummelten die Anwesenden zurück.

Lissy zückte ihren Ausweis. »Wilhelm, Presse, das ist mein Kollege Hansen.«

Einer der Arbeiter mit üppiger Wampe und schütteren grauen Haaren deutete vage Richtung Ruine. »Die Leiche liegt im Keller.«

»Wer hat sie gefunden?«

»Ich. Beziehungsweise genau genommen der da.« Der Typ zeigte auf den Bagger.

Lissy nahm die Sonnenbrille ab, zog die Augenbrauen zusammen und sah in alle Richtungen. »Die Polizei war noch nicht da, oder?«

»Müsste demnächst kommen. Eilt ja nicht. Weglaufen tut das Gerippe sicher nicht mehr.«

Die Männer grinsten.

Ein blonder Typ, so um die vierzig, guckte aus der geöffneten Tür des Bauwagens heraus. Er trug Jeans und ein Hemd mit bis zu den Ellenbogen aufgekrempelten Ärmeln. Er schien keiner der Arbeiter zu sein. Sich grinsend den Drei-Tage-Bart kratzend, legte er den Kopf schräg. »Hansen, Mark?«

»Derselbe«, brummte Mark.

»Ist ja nicht zu fassen. Aus dem staksigen Ferienkind ist ein Nick Nolte-Verschnitt geworden.«

Lissy gluckste. »Sag ich doch. Die Ähnlichkeit sieht jeder.«

Mark runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern.

»Kennen wir uns?«

»Nachbarn deiner Großeltern. Klingelt da was im alten Gehirn?«

»Volker?«

»Karsten. Volker ist mein Bruder.«

»Wow. Junge, ich hätte dich nicht erkannt.«

»Ist ja auch einige wenige mickrige Jährchen her.«

»Das stimmt wohl.«

Karsten stieg die drei Stufen vom Bauwagen herab und schlenderte ihnen entgegen. Sie schüttelten sich die Hände.

»Ich zeige euch, wo die Prinzessin liegt.«

Lissy und Mark folgten ihm einen schmalen Pfad zwischen bereits gerodeten und vertrockneten Büschen entlang.

»Du meinst, die Leiche ist die Tochter der Walandas?«, fragte Mark.

Karsten nickte. »Blonde lange Haare und die Klamotten stimmen auch. Ansonsten ist natürlich von der Dame nicht mehr viel Fleischliches übrig.«

»Was ist Ihr Job hier, Herr ...«, fragte Lissy.

Karsten grinste. »Meier. Baufirma Meier. Ich organisiere den Abriss. Dürfen Sie in Ihrem Artikel sehr gerne erwähnen. Baufirma Meier, nicht vergessen.«

»Und Sie kannten Nicki schon als Kind?«

Karsten zog die Augenbrauen hoch. »Nicki?«

Mark schnaubte. »Hör nicht auf sie. Sie hat einen Dachschaden. Einfach nicht beachten.«

Lissy blieb stehen und wühlte in ihrer Tasche, weil ihr Handy gepiept hatte.

»Ich finde, sie macht einen intelligenten und sehr sympathischen Eindruck«, murmelte Karsten. »Dazu dieses süße Näschen unter der strubbeligen Frisur und der nette runde Arsch...«

 »Lebst du noch in diesem Kaff mit wenig Auswahl, dass du auf jede fremde Frau gleich anspringst?«

Karsten schüttelte lachend den Kopf. »Fuck, ja. Der Nicki hat mich durchschaut.«

Lissy holte sie ein, als sie das Ende der noch stehenden Hauswand erreicht hatten und um die Ecke bogen. Karsten deutete auf eine halb mit Schutt gefüllte ummauerte Kuhle, die im ersten Moment an einen kleinen Swimmingpool ohne Wasser erinnerte. Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterdach einiger hoher Bäume auf die Mauerreste.

»Da wären wir.«

Neben dem Raum, auf den er zeigte, gab es Fragmente weitere Kellerräume, zwei Türen standen auf.

Die Leiche war nicht zu übersehen. Sie lag so gerade ausgestreckt auf dem Boden, als wäre sie dort aufgebahrt worden. Allerdings lagen die Arme – besser gesagt, die Reste der Arme – neben dem Körper. Bei einer Aufbahrung hätte man ihre Finger sicher wie zum Gebet gefaltet. Ihre Beine waren halb von Schutt und Steinen bedeckt, aber der Oberkörper lag frei.

Mark zückte seine Kamera und sah sich um. »Gibts irgendwo eine Leiter?«

Karsten steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen gellenden Pfiff aus. Die Arbeiter sahen herüber. »Wir brauchen eine Leiter.«

Mark schlenderte am Rand der Mauerreste entlang und hockte sich hin, als er dem Skelett so nah war, dass er direkt darauf gucken konnte. Es war tatsächlich eine Frau. Die langen blonden Haare, der Stoff einer dünnen Bluse, die Reste eines Rockes und eine hochhackige graue Sandale neben dem Brustkorb waren deutlich zu erkennen. Sofort begann er, Fotos zu schießen. Lissy hatte recht gehabt, ihm das Teleobjektiv zu empfehlen, er bekam alle Einzelheiten in den Speicher. Sogar einen goldenen Ring mit ovalem, grünem Stein an der linken Hand konnte er fokussieren und ablichten.

»Bevor die Spurensicherung da war, sollten wir wohl lieber nicht runter gehen«, murmelte Lissy und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum, um eine Hummel zu vertreiben. »Sonst krieg ich nie wieder einen Tipp von den Stader Polizisten.«

Mark nickte. »Stimmt, aber das macht auch nichts. Ich habe alles im Kasten, was wichtig sein könnte.«

+++ +++ +++

Textprobe: Sabine Bruns

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